Die Gesellschaft verändert sich – und die Kommunen müssen handeln

Der demografische Wandel ist mehr als ein Altern der Bevölkerung. Die Veränderungen sind komplex und tiefgreifend: Wir werden weniger, älter und vielfältiger. Das äußert sich nicht nur in Statistiken: Der demografische Wandel verändert schon jetzt und auch in der Zukunft unser tägliches Zusammenleben in den Dörfern, Städten, Gemeinden und Landkreisen. Das bedeutet, dass Kommunen tragfähige Lösungen für die umfassende Aufgabe der Daseinsvorsorge finden müssen. Es braucht neue Konzepte für Mobilität, Wohn- und Sozialräume, Gesundheit, Ehrenamt, Pflege und Bildung. Auf dem Weg zu einer inklusiven Gemeinschaft kommt es darauf an, ob und wie die Bürgerinnen und Bürger an Entscheidungen beteiligt werden.

Wie können strukturschwache Regionen Jugendlichen bessere Zukunftschancen bieten? Wie können Orte attraktiv bleiben, für alle Menschen, die schon da sind und für die, die dazukommen? Welche Wege führen zu mehr gesellschaftlichem Zusammenhalt und einer resilienten Demokratie?

Die Zukunftsfähigkeit einer Kommune hängt entscheidend davon ab, wie erfolgreich sie den demografischen Wandel vor Ort bewältigt – gleichzeitig leiden viele kommunale Verwaltungen unter Personalmangel und großem Druck. Wie können sie bei dieser großen Gestaltungsaufgabe unterstützt werden?

Kooperation statt Konkurrenz: neue Ansätze und nachhaltige Strategien

Um die eigenen Potenziale zu erkennen und zu nutzen, ist es wichtig, dass die Kommunen voneinander lernen. Hier setzt der Zukunftsraum Demografie an. Er ist das erste bundesweite Netzwerk für alle, die den demografischen Wandel in den Kommunen aktiv gestalten.

Der Zukunftsraum Demografie... 

… ermöglicht Austausch und vermittelt Kontakte: Eine digitale Plattform bündelt alle Facetten des Themas und fördert die interkommunale Zusammenarbeit. Neben dem digitalen Austausch finden jährliche Vernetzungstreffen in Präsenz statt.

…setzt Impulse: Fachlichen Input aus Wissenschaft und Praxis bieten die regelmäßigen Online-Seminare.

… vermittelt und ermöglicht Beratung: Mitglieder des Netzwerks haben exklusiven Zugang zu einer Mikroförderung, um erfahrene Expertinnen und Experten zu beauftragen, die sie bei der Bewältigung demografischer Herausforderungen vor Ort unterstützen.

… baut Kompetenzen aus: Ab Herbst 2025 entsteht ein modular aufgebauter E-Learning-Kurs zum Themenfeld Demografie. Durch interaktive Elemente und praxisnahe Beispiele wird Wissen anschaulich vermittelt und ist direkt in den Alltag übertragbar. Nutzende entscheiden selbst, welche Inhalte sie wann und in welchem Umfang bearbeiten – ganz nach ihren individuellen Interessen und Bedürfnissen.

… macht Erfahrungswissen zugänglich: Ein wachsendes Demografie-Wiki bündelt Praxis- und Erfahrungswissen in Form von Leitfäden, Methoden und Best-Practice-Dokumentationen.

… ist agil: dank einer als lernend angelegten Projektstruktur und einem systematischen Monitoring passt sich der Zukunftsraum Demografie flexibel an die Bedarfe der Nutzenden an. Die Mitglieder des Netzwerks werden in die Weiterentwicklung der digitalen Plattform miteinbezogen.

Ziel des Projektes ist es, den aktuellen Herausforderungen einer sich verändernden Gesellschaft gemeinsam und engagiert zu begegnen und gleichwertige Lebensverhältnisse und Teilhabe für alle zu ermöglichen.

Der „Zukunftsraum kommunale Demografiegestaltung“ wird vom Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Die Geschäftsstelle ist im Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit    e. V. angesiedelt. Das Projekt setzt auf den Erfahrungen der Modellprojekte „Demografiewerkstatt Kommunen“ (DWK, 2016-2020) und „Zukunftswerkstatt Kommunen – Attraktiv im Wandel“ (ZWK, 2021-2024) auf. Es ist Bestandteil des gesamtdeutschen Fördersystems für strukturschwache Regionen, das im Rahmen der Kommission „Gleichwertige Lebensverhältnisse“ entwickelt wurde.